Motorboot von J Craft: Es muss nicht immer Riva sein

Motorboot von J Craft

Eines der exklusivsten – und schönsten – Sportboote kommt aus Schweden. J Craft auf der Insel Gotland baut nur zwei bis drei Exemplare pro Jahr.

Zugegeben, ein Motorboot zum Startpreis von 1,3 Millionen Euro ist purer Luxus. Aber man wird ja noch träumen dürfen. Die rund 13 Meter lange „Torpedo“ von J Craft gehört zu einer besonderen Kategorie Sportboote: den Runabouts. Hersteller wie Chris-Craft in Florida und Riva aus Italien haben sie ab Mitte des 20. Jahrhunderts populär gemacht. Von Brigitte Bardot über Gunter Sachs bis Sean Connery steuerte jeder, der im internationalen Jetset etwas auf sich hielt, so einen offenen „Flitzer“.

J Craft führt diese Tradition fort – mit einem geschwungenen, stromlinienförmigen Rumpf, der im Heck schmäler wird und in einer Badeplattform ausläuft. Polierte Mahagoni-Planken und funkelnde Chromdetails wecken Erinnerungen an die Glanzzeit der Runabouts. Mit dem Unterschied, dass die Torpedo nicht nur für kurze Spritztouren nach Capri oder an der Amalfi-Küste taugt. Ausgestattet mit einem Volvo Antriebssystem für Fahrten übers offene Meer und einer Kabine samt Bad unter Deck lässt sich auch mal ein Wochenende darin verbringen.

8000 Stunden Handarbeit pro Boot

Jedes Exemplar wird einzeln auf Kundenwunsch und in Handarbeit gefertigt, zum Teil mit einer 1000 Jahre alten Holzbiegetechnik, die schon die Wikinger kannten. 8000 Stunden ist das schwedische Team auf Gotland bis zur Fertigstellung beschäftigt. Das erklärt auch, warum nur zwei bis drei Boote pro Jahr das Trockendock verlassen. Etwa 30 Schiffe der 1999 gegründeten schwedischen Werft existieren heute weltweit, entsprechend hoch sind die Wiederverkaufswerte.

Globalisierung war für das Unternehmen nie ein Thema, doch gerade gab J Craft bekannt, sein erstes Boot nach amerikanischen Spezifikationen gebaut zu haben. Die Aquila III ging nach Key Largo in Florida und war vom 21. bis 24. März 2024 auf der Palm Beach International Boat Show zu sehen. Ihre Vorschiffskabine ist mit Mahagoniholz verkleidet und beherbergt Rosenthal-Porzellan, Hermès-Polster, Iittala-Glaswaren und ein Silberbesteck, das von Schwedens Prinz Carl-Philip Bernadotte entworfen wurde. Notiz am Rande: Der Vater, König Carl XVI. Gustav von Schweden, ist seit 1999 im Besitz einer Jacht von J Craft – der ersten, die jemals gebaut wurde.

Trotz Retro-Look schreitet die Bootstechnik voran. So ist die Aquila III erstmals mit einem System zur dynamischen Positionsbestimmung und einem speziell für J Craft entwickelten Radar ausgestattet. Lithium-Ionen-Batterien ermöglichen es, den ganzen Tag auf dem Wasser zu verbringen, ohne den Motor anwerfen zu müssen. Musik, Klimaanlage, Ladegeräte, vier integrierte Kühl- und Gefrierschränke sowie das Stabilisierungssystem gegen Seekrankheit funktionieren trotzdem. Interessiert? Dann müssen Sie sich ranhalten: Die Auftragsbücher für 2024 und 2025 sind bereits voll. Bestellungen für eine Auslieferung im Jahr 2026 werden angenommen.

 

Unter Deck hat das Sportboot Einbauten wie in einer Luxusjacht. Bild: J Craft
Unter Deck hat das Sportboot Einbauten wie in einer Luxusjacht. Bild: J Craft
An der neuen Aquila III herrschen die Farben Rot und Blau vor. Bild: J Craft
An der neuen Aquila III herrschen die Farben Rot und Blau vor. Bild: J Craft
Alle Boote entstehen in reiner Handarbeit, Made in Sweden. Bild: J Craft
Alle Boote entstehen in reiner Handarbeit, Made in Sweden. Bild: J Craft

Motorboot von J Craft: Es muss nicht immer Riva sein

Motorboot von J Craft: Es muss nicht immer Riva sein

 

j-craftboats.com